#wurzelspitzen 3 – ein offenes System

17.Juni – 9.Juli 2023

Ein offenes System

Alles Lebendige befindet sich in einem ständigen Wandel, einer unaufhörlichen Verwandlung. Naturbegrifflich ist dies gleichzusetzen mit der Dynamik, der alles Lebendige unterworfen ist.

Im Gegensatz zu einem geschlossenen System, in dem sich nichts erneuert, nichts untergehen darf und sogar alte und überkommene Strukturen weiterexistieren sollen, lässt ein offenes System Veränderungen zu.

Soziologisch gesehen ermöglicht ein offenes System ein freies Denken und Handeln. Mehr denn je ist dies angesichts der aktuellen Weltlage notwendig. Weg von absoluter Kontrollierbarkeit und der Erkenntnis, dass es Prozesse gibt, die unkontrollierbar bleiben.

Die KünstlerInnen bekommen einen Freiraum für die Umsetzung von Kunstwerken. Sie arbeiten nicht im Atelier, sondern an einem besonderen Ort, der sich aktuell im Wandel befindet. Die Kunstwerke sollen auf Prozesse verweisen, die den Besonderheiten dieses Ortes innewohnen: auf den Raum, das Licht, Wachstum und die spezifischen Strukturen und somit auf Allgemeingültiges.

Kunst ist Inspiration für den Geist

An einem für Ausstellungen nicht explizit ausgewiesenen Ort außerhalb der Metropole München etabliert sich ein freier Kunstraum. Es werden ungewöhnliche künstlerische Positionen gezeigt. Werke, die nur hier für einen kurzen Zeitraum existieren.  Der Ort und seine Geschichte und sein momentaner Zustand sind exemplarisch für die Prozesse, die ein offenes System ermöglicht. Eine Gesellschaft, die nach absoluter Sicherheit strebt, braucht die Bereitschaft alternative, und nicht nur etablierte Wege zu gehen.

Mit den Worten Friedrich Schillers zu sprechen heißt das: Kunst ist Inspiration für den Geist. Eine Quelle für Ideen, die anderswo umgesetzt werden können. In Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Ein Vorschlag für eine andere Herangehensweise an die Probleme unserer Zeit. Die Kunst und die Arbeit der KünstlerInnen stehen exemplarisch dafür. Ein Wert, der für eine Gesellschaft unabdingbar ist.

Die KünstlerInnen