Josef Lang
Wurzelspitzen I bis V
Seit Jahren sammle ich große Astgabeln, mit der Absicht, diese einmal zu bearbeiten und alle zusammen auszustellen. Da war bei der Anfrage von Michael sofort klar, dass ich mich an der Ausstellung „#wurzelspitzen“ beteilige. Diese Astgabeln finde ich prädestiniert für dieses Event. Endliche habe ich die Motivation, diese zu bearbeiten.
Wurzelspitzen I 2021, Nussbaum, dunkelgrau lasiert / 225 x 120 x 55 cm
Wurzelspitzen II 2021, Nussbaum, pink lasiert / 240 x 130 x 40 cm
Wurzelspitzen III 2021, Eiche, lasiert / 255 x 170 x 90 cm
Wurzelspitzen IV 2021, Eiche, lasiert / 290 x 130 x 40 cm
Wurzelspitzen V 2021, Eiche, lasiert / 400 x 250 x 80 cm
Holz
allein der Geruch lässt mich ins Schwärmen geraten.
Als Kind lag ich am liebsten auf den frisch geschnittenen Bretterstapeln des nahegelegenen Sägewerkes. Das war zwar streng verboten, doch das konnte mich nicht abhalten, den harzigen Geruch der Fichten, Tannen und Kiefern tief in mich aufzusaugen. Auch der frische Gerbsäureduft der Eichen hatte es mir angetan.
Sobald ich alt genug war, ein Messer in der Hand zu halten, fand ich heraus, dass sich Holz wunderbar bearbeiten lässt. Malen und Zeichnen befriedigte mich nicht, da ich immer wissen wollte, wie das, was ich gezeichnet oder gemalt hatte, von hinten aussieht. Also schnitzte ich Männlein und Waffen. Auch für Freunde.
Dabei lernte ich Holz und den Umgang damit immer besser kennen. Lernte mit der Faserrichtung zurecht zu kommen, mit der Faser zu schneiden, quer dazu und mit ganz scharfen Messern auch gegen die Faser.
Ich probierte verschiedene Holzarten aus. Die Fichte war das gebräuchlichste Holz, das bei uns als Brennholz oder Abfallholz herumlag. Die Linde, ein sehr dichtes und weiches Holz eignet sich hervorragend für feine Schnitzarbeiten. Eiche ist sehr hart und linear strukturiert. Jedoch allein schon der Schnitt eines scharfen Eisens erzeugt eine glänzende Oberfläche.
Später kam es mir nicht mehr so sehr darauf an. Mein Werkzeug wurde die Kettensäge und als Material die Eichenstämme von 3 bis 6 m Länge und einem Durchmesser von bis zu 170 cm. Im Staub des Eichenholzes und dem Gestank der Motorsäge wühle ich mich in das Holz hinein und immer noch betört mich der Duft der Gerbsäure.
1947 | in Bad Tölz geboren |
Steinmetzlehre | |
1979 – 1986 | Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste, München, Meisterschüler von Prof. Erich Koch |
Seit 1986 | freischaffend in München und Denklingen |
Stipendien und Preise | |
1985 | Stipendium der Accademia di Belle Arti di Carrara |
1998 | Kunstpreis der Sparkasse Nördlingen |
2007 | Preis des Kunstvereins Bad Wörishofen |
2009 | Hubert-von-Herkomer Kunst- und Kulturpreis der Stadt Landsberg am Lech |
2015 | Ehrenpreis des Kunstvereins Bad Wörishofen |
2018 | Anerkennung beim 1. Schweizer Skulpturenpreis der 7. Schweizerischen Triennale, Bad Ragaz |
Ausstellungen | |
1982 – 1984 | Kunstsalon, Haus der Kunst, München |
1984 | Internationales Bildhauersymposion Carrara, Italien |
1988 – 1989 | Große Kunstausstellung, Haus der Kunst, München |
1991 | Städtische Galerie Rosenheim |
2006 – 2014 | art Karlsruhe |
2008 | Kunstsalon Berlion |
2009 – 2018 | Schweizerische Triennale der Skulptur, Bad Ragaz |
2016 | GEHAG-Forum Berlin |
2018 | Beukenhof-Phöenix Galleries, Belgien |
2019 | Z Commmon Ground, Zschokkestraße München, Kloster St. Ottilien |
2020 | Villa Falkenhorst, Thüringen, Vorarlberg |
2021 | For Free, Galerie Binder, München |
Website | www.joseflang-bildhauer.de |
@joseflangartist |